FAQs (Häufig gestellte Fragen)
Wie
hoch sind die Materialkosten?
Wie sind unsere Baupläne aufgebaut?
Kann ich die Baupläne auch in digitaler Form bekommen?
Wie kann ich mir die Größe eines Bootes vorstellen?
Welche Werkzeuge werden zum Bau benötigt?
Mit welchem
Sperrholz kann ich das Boot bauen?
Wie
funktioniert die "Stitch & Glue"-Bauweise?
Gibt es Papierschablonen im Original-Maßstab (1:1)?
Wie übertrage ich die Maße aus dem Bauplan auf die Sperrholzplatten?
Was bedeutet Straken?
Warum ist bei Segelbooten das Schwert schmaler als der Schwertkasten?
Muss das selbst gebaute Boot geprüft oder genehmigt werden?
Rechtliche Grundlagen zur Zulassung eines selbst gebauten Wasserfahrzeugs – egal ob Sportboot, Floss, Hausboot oder Ähnliches:
Wie versichere ich mein Boot?
Wie hoch sind die Materialkosten?
Grundsätzlich kann jedes Boot in einem
"Low-Budget-Bereich“ oder in einer Edelversion gebaut werden
und schon die regionalen Qualitäts- und Preisunterschiede
lassen bei den vielfältigen Möglichkeiten der
Materialwahl eine genaue Aussage bezüglich der zu erwartenden
Materialkosten nicht zu. Das bedeutet, dass jeder Hobby-Bootsbauer die
genauen Materialkosten an Hand der sich im Bauplan befindlichen
Material-Einkaufsliste bei sich vor Ort selbst zusammen tragen muss. (Gegenüber
dem Preis für ein neues Fertigboot betragen die Materialkosten
bei
einem Eigenbau immer nur einen Bruchteil des Kaufpreises.)
An Hand der Technischen Daten in der Produktbeschreibung lassen
sich ganz grob die Quadratmeter der Rumpfplanken errechnen und auch –
falls gefordert – das Gewicht des zu kaufenden Materials (sofern das
Gewicht in der Produktbeschreibung angegeben ist).
Massivholz wird in der Regel nach laufenden Metern, Plattenware aus
Holz nach Quadratmetern und Aluminium, Stahl und Marinekunststoff (MKS)
nach Gewicht verkauft.
Am preiswertesten wird das Boot, wenn das
Holz als günstige Stammware (Bohlen) eingekauft wird und dann die
benötigten Leisten und Hölzer selbst zugeschnitten und auf das
genaue Mass aushobelt werden.
Das Anschaffen der dafür benötigten
(Heimwerker-)Maschinen steht in keinem Verhältnis zu den
Preisen von nicht genau maßhaltigen Fertigleisten und
Konstruktionshölzern – zumal die Maschinen nach dem Projekt
auch wieder sehr gut verkauft werden können.
Wie sind unsere Baupläne aufgebaut?
(Die folgenden Fotos wurden beispielhaft aus einigen unserer Baupläne entnommen.)
Alle Baupläne sind mit einer werk-
stattfreundlichen Spiralbindung
ausgestattet |
Das Inhaltsverzeichnis hilft beim
Nachschlagen |
In jedem Bauplan befindet sich
eine herausnehmbare Bau- und
Lizenznummer |
Übersichtszeichnungen verschaffen
einen schnellen Überblick über die
Bauteile und Baugruppen |
Ansichtszeichnungen verdeutlichen
den Aufbau des Bootes |
Die Materialliste dient gleichzeitig
auch als Einkaufsliste |
Alle Maße lassen sich an Hand der
Bauzeichnungen schnell und exakt
auf das Baumaterial übertragen |
Detailzeichnungen, Schemazeich-
nungen und Perspektiven veran-
schaulichen die notwendigen
Details
|
Baufotos verdeutlichen Details und die
Baufortschritte |
Die Innenrückseiten der Baupläne
bieten Raum und Platz für eigene
Notizen, Anmerkungen und Be-
rechnungen |
Rückseite des versiegelten
Bauplans |
|
Kann ich die Baupläne auch in digitaler Form bekommen?
Wir bieten unsere Baupläne im privaten Hobby-Bootsbau-Bereich – zum einmaligen
Bau des Bootes – ausschließlich in der Druckversion an. Das hängt damit
zusammen, dass es im Hobby-Bootsbau nicht auf Schnelligkeit
durch Digitalisierung, sondern auf das Ziel ankommt, etwa ein Boot
selbst gebaut zu haben. Das gleichzeitige Herstellen von immer
zwei gleichen Plankengängen (Steuerbord-Seitenplanke und
Backbord-Seitenplanke) nimmt ohnehin nur so wenig Zeit in Anspruch, dass
eine
Digitalisierung im privaten Bereich überflüssig ist.
Wie kann ich mir die Größe eines Bootes vorstellen?
Um
sich die Bootsgröße vorstellen zu können, malen Sie
einfach den Grundriss des Bootes mit Straßenkreide auf einer
ebenen Fläche auf oder markieren Sie die Abmessungen mit
Gegenständen und stellen gegebenenfalls Stühle hinein.
Welche Werkzeuge werden zum Bau benötigt?
Unsere Boote können ausschließlich mit einfachsten
Handwerkzeugen gebaut werden, aber jede Heimwerker-
maschine
erleichtert den Bau und verringert die Bauzeit.
Da wir allerdings mit den Plänen ohnehin Hobby-Bootsbauer
mit Heimwerkerkenntnissen ansprechen, ist davon auszugehen,
dass diese Zielgruppe weiß, was an Wekzeugen vorhanden sein
sollte.
Mit welchem Sperrholz kann ich
das Boot bauen?
Es gibt Sperrhölzer für unterschiedliche
Anwendungsbereiche in den unterschiedlichsten Ausführungen,
Qualitäten und Gewichten und es bleibt jedem
Bootsbauer natürlich freigestellt, auf welche
Qualität er zurückgreift.
Optimal ist natürlich das mit Epoxidharz verleimte
Bootsbausperrholz, aber wer auf sein Budget achten muss, der kommt auch
sehr gut mit preiswerterem Industrie-Sperrholz klar.
Wichtig ist, dass wenigstens Sperrholz mit der Typenbezeichnung
"AW100", "BFU100" oder "WBP-verleimt" verwendet wird.
In Europa ist größtenteils unbekannt, dass gerade
das preiswerteste "Kistensperrholz" epoxidharz- und damit
absolut seewasserfest verleimt ist. Seinen Ursprung hat dieses Holz in
der Verpackungsmittelindustrie, weil daraus Kisten für
Überseetransporte hergestellt werden, in denen Maschinenteile
und ganze Fahrzeuge transportsicher
verpackt werden.
In Ländern wie z.B. Südamerika, den USA und Kanada
ist es absolut üblich, genau dieses einfache Kistensperrholz
nicht nur zum Schutz der Fenster und Türen bei einem drohenden
Hurrikan oder Tornado zu verwenden, sondern
damit seit Jahrzehnten auch mehrgeschossige Häuser, Boote,
Yachten und Wohnwagen zu bauen.
Auch bei hochwertigem "Bootsbausperrholz" ist grundsätzlich
nicht das Holz, sondern lediglich – ebenso wie bei dem
Billig-Sperrholz – nur ganz alleine die Leimfuge wasserfest
(als Leimfuge versteht man die hauchdünne Schicht der
Verleimung zwischen den einzelnen Holzschichten).
Wenn also Sperrholz – egal, ob teuer oder preiswert – nicht durch
Öle oder Lacke vor Feuchtigkeit und andere
Umwelteinflüsse geschützt und gepflegt wird, bleibt
bei jedem Sperrholz nach der Verwitterung lediglich eine
hauchdünne Leimfläche aus Epoxidharz übrig.
Wie
funktioniert die "Stitch & Glue"-Bauweise?
Bei der "Stitch & Glue"-Bauweise werden die
ausgesägten Rumpfplanken mit Hilfe von Kabelbindern oder Draht
zusammen gezogen ("vernäht") und anschließend mit
eingelegten Gewebestreifen und Epoxidharz verklebt und abgedichtet.
Eine genaue Anleitung ist in den Bauplänen enthalten.
Verbinden der vorgebohrten Rumpfteile mit Kabel-
bindern oder Draht |
Um einen formschlüssigen Verbund zu erhalten,
wurden die Rumpfteile winkelhalbierend angeschrägt |
Verleimt und in Form gespreizt |
Nach dem Abbinden der Verleimungen werden die
Kabelbinder wieder entfernt |
Gibt es Papierschablonen im Original-Maßstab (1:1)?
Je nach Papierart kann der Papierverzug – zum Beispiel durch Luftfeuchtigkeit –
in der Laufrichtung ca. 2% und in der Dehnrichtung ca. 8% betragen. Das
bedeutet, dass sich bei einem Boot mit 10 Metern Länge das Papier
um 20 cm und bei einer 100 cm hohen Bordwand um 8 cm
verändern kann. Für den Bootsbau ist das unhaltbar, da damit
nicht nur sicherheitsrelevante Merkmale, wie zum Beispiel die Höhe
der Bordwand verändert, sondern auch die (maß-)
angefertigten Einbauten nicht passen werden. Umwelteinflüsse
können also – alleine durch den Papierverzug – die Papierschablonen komplett unbrauchbar machen
und darum verzichten wir grundsätzlich auf diese Art der Darstellung.
Für das Übertragen aller Maße vom Bauplan auf das
Plattenmaterial sollte der Hobby-Bootsbauer bei einem 5 Meter langen
Freizeitboot ungefähr 1 bis 2 Stunden einplanen, zumal zwei identische
Bauteile – wie zum Beispiel die Steuerbord- und Backbord-Seitenplanke –
in der Regel nur einmal angezeichnet, aber gleichzeitig ausgesägt
werden können. Die eingesetzte Zeit für das Übertragen
der Maße auf das Plattenmaterial ist also absolut zu
vernachlässigen und rechtfertigt damit noch nicht einmal den Bau
einer einfachen Schablone.
Gerade im Hobby-Bootsbaubereich sollte der Zeitfaktor ohnehin eine untergeordnete Rolle spielen.
Ausnahmen gibt es bei uns nur im gewerblichen Bereich. Als
kostenpflichtige Dienstleistung bieten wir gewerblich tätigen
Herstellern und unseren gewerblichen Lizenznehmern natürlich nicht
nur Pattern aus einem hochwertigen und absolut verzugsfreien Material
an, sondern auch ganze Schablonensätze für die
zeitgemäße Serienfertigung von Wasserfahrzeugen oder auch
gleich die CNC-Dateien für die industrielle Fertigung.
Wie übertrage ich die Maße aus dem Bauplan auf die Sperrholzplatten?
Die Maße aller Bauteile müssen nicht nach irgendwelchen
Maßstäben umgerechnet oder von ungenauen Rastern
übertragen werden. Die Zeichnungen des Bauplans werden – wie im professionellen Bootsbau auch – mit Hilfe einer vorgegebenen Referenzlinie und den genauen Maßangaben direkt auf das Plattenmaterial übertragen.
Danach werden im gerade verlaufenden Bereich die einzelnen Punkte mit einem Bleistiftstrich verbunden.
In dem Bereich der Krümmungen werden die einzelnen Punkte mit
Hilfe einer flexiblen Leiste (Strakleiste) verbunden (gestrakt) und
auch hier mit einem Bleistift der Sägeschnitt markiert.
Anschließend werden identische Bauteile – wie zum Beispiel die rechte* und linke** Seitenplanke – übereinander gelegt und zeitsparend in einem Arbeitsgang ausgesägt.
Für das Übertragen aller Maße vom Bauplan auf das
Plattenmaterial sollte der Hobby-Bootsbauer bei einem 5 Meter langen
Freizeitboot ungefähr 1 bis 2 Stunden einplanen.
Übertragen der Maße vom Bauplan auf das
Plattenmaterial
am Beispiel einer beliebigen Rumpfplanke (siehe rechts)
* Steuerbord
** Backbord |
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Was bedeutet Straken?
"Straken"
bedeutet bei Krümmungen das Verbinden der Meßpunkte zu einer
harmonisch verlaufenden Kurvenlinie mit Hilfe einer flexiblen
Holzleiste.
Nach dem Übertragen der Maße von dem Bauplan auf das
Plattenmaterial werden im Krümmungsbereich Nägel in die
markierten Punkte eingeschlagen, um daran die Strakleiste anlegen zu
können. Bei den gerade verlaufenden Linien werden die markierten
Punkte ganz einfach mit Hilfe einer Zeichenschiene verbunden.
Eine ideale Strakleiste besteht aus astfreiem Eschen- oder Eichenholz
und hat wenigstens die Länge der zu strakenden Krümmung und
einen Querschnitt von ca. 12 x 6 mm.
Setzen der Nägel an den Meßpunken |
Wenn keine helfenden Hände zur Verfügung stehen,
wird die Strakleiste an beiden Enden durch parallel
gesetzte Nägel in Position gehalten |
Deutlich sichtbar am vorderen Bildrand sind die
parallel gesetzten Nägel zum Halten der Strakleiste |
Die gestrakte Bleistiftlinie |
Warum ist bei Segelbooten das Schwert schmaler als der Schwertkasten?
Die
Breite des Schwertes ist schmaler als die Öffnung vom
Schwertkasten, damit sich das Schwert bei Grund- oder
Felsberührung schräg stellen und dadurch gegebenfalls doch
noch über das Hindernis "rutschen" kann. Hinzu kommt, dass durch
die Positionierung des Schwertes mit einen Gummistrop die
Lateralfläche – je nach Segelstand – zum Vorteil verändert und einer Luv- oder Leegierigkeit damit entgegengewirkt werden kann.
Muss das selbst gebaute Boot geprüft oder genehmigt werden?
Jede Privatperson darf für den privaten Einsatz ein Wasserfahrzeug
bauen und benutzen. Es muss weder geprüft noch genehmigt werden, weil jeder
Selbstbauer eigenverantwortlich für die Schwimmfähigkeit zu
sorgen hat.
(Quelle: Richtlinie 94/25/EG des Europäischen Parlaments vom 16. Juni 1994)
Rechtliche Grundlagen zur Zulassung eines selbst gebauten Wasserfahrzeugs – egal ob Sportboot, Floss, Hausboot oder Ähnliches:
Auf
Grundlage der Richtlinie 94/25/EG des Europäischen Parlaments vom 16.
Juni 1994 unterliegen selbstgebaute Boote keiner Zulassungspflicht.
Auch
wenn für diese Boote keine Zulassungspflicht besteht, unterliegen
sie
sehr wohl aber einer Kennzeichnungs- pflicht, wenn auf deutschen
Binnenschifffahrtsstraßen (wie z.B. Rhein, Mosel, Donau etc.) gefahren werden soll. Empfohlen wird in
diesem Zusammenhang das Beantragen des internationalen Bootsscheines
– zum Beispiel über den ADAC. (Ein Beispielformular befindet sich im Bauplan.)
Als
Sportboote gelten Boote, die – unabhängig von der
Antriebsart – mit einer Rumpflänge von 2,5 m bis 24 m
ausschließlich für Sport- und Freizeitzwecke bestimmt sind.
Auch Hausboote gelten grundsätzlich als Sportboote und fallen
damit ebenfalls gesetzlich in den Bereich der "Kleinfahrzeuge". Diese Auflagen gelten nicht für Kanus und Kajaks.
Sollte auf Ihrem Wassersportrevier eine Kennzeichnungspflicht bestehen, wenden Sie sich bitte an Ihr nächstes Wasser- und Schifffahrtsamt, an den ADAC, an den Deutschen Motoryachtverband (DMYV) oder den Deutschen
Segler-Verband
(DSV). Bei diesen Organisationen können Kennzeichen und auch
der Internationale Bootsschein (IBS) problemlos beantragt werden.
(Quelle: Richtlinie 94/25/EG des Europäischen Parlaments vom 16. Juni 1994)
Wie versichere ich mein Boot?
Bei einem Selbstbau wird unbedingt empfohlen,
den Bau des Bootes fotodokumentarisch fest zu halten und auch alle
Einkaufsbelege, wie Quittungen, Lieferscheine und Rechnungen
bezüglich der Materialien und technischen Einrichtungen zu sammeln
und zu archivieren.
Versicherungen benötigen diese Unterlagen, um den Wert des
Bootes zu ermitteln und damit auch die Höhe der
Versicherungsprämie festlegen zu können.
Auch bei einem Verbringen des Bootes in ein anderes Land (Urlaub oder
Durchreise) sind diese Unterlagen wichtig.
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